Keine Osmose – Luftblasen im Antifouling

Bei Booten aus GFK achten die Eigner auf das Auftreten von Bläschen im Unterwasserbereich. Sie können Anzeichen der gefürchteten Osmose sein, wie ein Zersetzungsprozess des Laminats genannt wird, der durch Eindringen von Wasser in das mit Kunstharz beschichtete Gewebe hervorgerufen wird. Es kommt zu mechanischen und chemischen Prozessen, die das GFK schwächen bis hin zur Unbrauchbarkeit.

Treten solche Bläschen auf und der Verdacht auf Osmose bestätigt sich, ist dies noch lange kein Grund zur Panik, denn meistens kann man Gegenmaßnahmen treffen und sein Boot mit einem verträglichen Aufwand sanieren.

Doch nicht immer sind die Bläschen Folgen der Osmose, sondern lediglich Lufteinschlüsse im Antifouling. Stehen die Boote während der Winterpause an Land, naht irgendwann der Zeitpunkt, an dem sie wieder zu Wasser gelassen werden. Häufig sind die Tage am Ende des Winters witterungsbedingt nicht ideal für Arbeiten am Boot und der Alltag lässt vielen Bootseignern nur wenig Zeit dafür. An einem frühlingshaften Wochenende kurz vor dem Slippen oder Kranen wird die Winterplane abgezogen, das Boot geputzt und die Sommerpersenning aufgezogen. Der Unterwasserbereich wird gereinigt und nach dem Trocknen mit Antifouling gestrichen.

Bläschen im Unterwasserbreich
Bläschen im Unterwasserbreich

Zeitknappheit und Eile verführen manchmal dazu, das Streichen des Antifouling temperamentvoll durchzuführen. Verwendet man zusätzlich billige ungeeignete Schaumrollen, kommt es zu Luftanschlüssen und an manchen Stellen sieht man kleine Bläschen.

Üblicherweise betrifft dies nicht das gesamte Boot, sondern Stellen an denen eine schlechte Schaumstoffrolle bereits nicht mehr gleichmäßig aufträgt oder solche, die kurz vor dem Ende der Arbeit bei nachlassender Motivation und Enthusiasmus weniger zugänglich sind und mit geringerer Sorgfalt gestrichen werden.

Solche Bläschen sind praktisch unbedeutend, es sei denn, man bemüht sich um Regattasiege und fürchtet Geschwindigkeitsverluste durch einen erhöhten Reibungswiderstand. Lassen wir diesen Aspekt beiseite, weil er nur eine relativ geringe Anzahl Boote betrifft. Ansonsten können die Boote auch mit einigen Bläschen im Antifouling ohne Einschränkung während der Wassersportsaison genutzt werden. Aber während der nächsten Winterpause an Land sollte man mit einem Schreibpapier mit relativ feiner Körnung (ca. 240) und sanftem Druck die Bläschen abschleifen. Handelt es sich wirklich nur um Luftbläschen, geht das leicht und schnell, denn ihre Hülle aus Antifouling ist dünn. Man sieht schnell den darunterliegenden glatten Anstrich. Wenn er trocken ist und kein Essiggeruch wahrzunehmen ist, handelt es sich nicht um Osmose, sondern tatsächlich nur um Luftbläschen im Anstrich.

Es ist nicht nötig und geht zulasten der Substanz, wenn man tiefer schleift, das Gelcoat erreicht und dieses sogar oberflächlich abträgt. Sind die Bläschen und ihre Ränder abgeschliffen, werden die Stellen mit feuchten Lappen gesäubert. Nach dem Trocknen kann man erneut Antifouling auftragen. Da der darunterliegende Anstrich angeschliffen wurde, braucht man keinen Primer, damit der nächste Antifoulinganstrich gut haftet.

Ein Gedanke zu „Keine Osmose – Luftblasen im Antifouling

  1. Gute Rollen gibt es ab 1 bis 1,5 €. Dreierpacks mit den gelben Rollen zum selben Preis kann man in die Tonne treten. Nach ein paar Zügen löst sich der Schaumstoff durch das Lösungsmittel vom Träger.

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