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Einwintern eines Yanmar 2 GM Dieselmotors

© Thomas Gade

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Frostschutzmittel im Kühlwasser

In meinem Boot arbeitete ein Yanmar 2GM mit 15 PS Leistung. Er wird durch Wasser gekühlt, das während der Fahrt von der Seewasserpumpe am Motor angesaugt wird, durch Kanäle im Motor fließt und wieder außenbords geführt wird. Das ist kein geschlossenes System wie im Auto, in dem ein Frostschutzmittel im Kühlwasser verhindert, dass es im Winter einfriert und das Eis Schäden anrichtet.

Das Wasser fließt durch ein Ventil in der Bootshülle zu einem Wasserfilter und von dort durch einen weiteren Schlauch zur Seewasserpumpe. Im Kühlsystem des Motors befindet sich ständig Wasser. Auf der gesamten Stecke ist Schäden durch Frost vorzubeugen. Das Eis könnte den Motorblock und auch das Ventil aus Metall zum Bersten bringen.

An Land oder im Wasser einwintern?

Daher muss Kühlerfrostschutz aus dem Autozubehör hinein. Die Prozedur nennt man Einwintern. Üblicherweise werden Boote wie mein 6,5 Meter langer Spitzgatter im Winter an Land gestellt. Es stellt sich die Frage, ob man den Motor an Land oder noch im Wasser frostsicher macht. An Land hat den Vorteil, dass man am Slip- oder Krantag mit dem Boot vom Liegeplatz zur Stelle fahren kann, an der es aus dem Wasser geholt wird.

Ich ziehe es vor, die Einwinterung am Tag vor dem Slippen zu machen, wenn das Boot noch im Wasser liegt. Dazu muss ich das Boot vorzugsweise dicht bei der Slipstelle festmachen, um den Motor am nächsten Tag nicht mehr anlassen zu müssen. Sonst müsste es dorthin gepaddelt oder gezogen werden, was aber ziemlich mühsam ist und bei kräftigen Wind nicht gelingt. Das muss man mit dem Hafenmeister organisieren. Wo ein Wille ist, ist meisten auch ein Weg.

Für das Wasser spricht ein bedeutendes Argument. Der Motor muss warm sein und  Kühlwasser fordern, um den Vorgang richtig zu machen.  Er enthält ein Ventil für kaltes Wasser, das sich erst öffnet wenn der Motor warm ist. Daher fährt man halbe Stunde mit dem Boot und bringt den Motor zum Schluss ordentlich auf Touren, damit er warm ist. Macht man das an Land, muss es gleich nach dem Slippen geschehen, wenn der Motor noch warm ist. Dabei vibriert das Boot auf dem Trailer oder den Lagerböcken etwas und deshalb muss es gut gesichert sein. Der Ablauf ist aber sonst derselbe wie beim Einwintern im Wasser.

Bleiben wird beim Beispiel im Wasser. Nach der Fahrt zum Wärmen des Motors wird angelegt. Er bleibt bis zum Abschluss einiger Vorbereitungen an, um nicht abzukühlen. Für den Yanmar 2 GM und den bei mir verbauten Zu- und Abflüssen reichen ca. 3 Liter Frostschutzmittel. In einer Gießkanne mische ich Wasser und Frostschutzmittel im Verhältnis 1 : 1. Das reicht auch für starken Frost. Die Gießkanne steht griffbereit in der Plicht. Anschließend wird der Motor ausgemacht. Die weiteren Schritte:

Öffnen der Motorhaube, Schließen des Seeventils und Abschrauben des Deckels vom Wasserfilters.  Der Motor kann nun kein Wasser mehr von außen ansaugen.



Der Motor wird wieder mit geringer Gasstufe gestartet. Während er läuft, gießt man langsam die Flüssigkeit aus der Gießkanne in den Becher des Wasserfilters. Sie wird von der Seewasserpumpe zum Motor befördert und hindurch. Sie verdrängt dabei das vorhandene Wasser, bzw. mischt sich mit  Teilen, die nicht sofort ausgespült werden. Am Kühlwasseraustritt ist zu sehen, wann das Frostschutzmittel herauskommt. Bei meinem Boot passiert das nach ca. 3 Liter Frostschutzmittel, die ich vorher abgemessen habe, damit nicht zuviel aus dem Boot in das Gewässer kleckert. Zwar ist es biologisch abbaubar und gilt als umweltfreundlich, aber das ist kein Grund, mehr als nötig hineinzukippen. Falls eine zweite Person an Bord ist, kann sie auch einen Eimer unter den Wasserauslass beim Auspuff halten und 'Stopp' rufen, sobald das gefärbte Mittel austritt.

Der Motor wird gestoppt. Es soll noch etwas Flüssigkeit im Becher des Wasserfilters stehen. Der Deckel wird wieder aufgeschraubt.



Hier könnt ihr den Vorgang im Video sehen:



Zulauf nicht vergessen!

Damit ist die Strecke zwischen Wasserfilter und dem Wasseraustritt beim Auspuff frostsicher. Ein kleines Stück fehlt aber noch, nämlich vom Ventil des Wassereinlasses und dem Schlauch zum Wasserfilter. Darum kümmert man sich, wenn das Boot an Land steht, indem einfach das Ventil geöffnet wird und Wasser ausläuft. Man kann den Deckel des Wasserfilter kurz aufmachen, damit kein Unterdruck das Ablaufen des Wassers behindert.

Siehe auch: Auswintern des Yanmar 2 GM Dieselmotors

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