Oxly Boote

Berlin - Wannsee

Thomas Gade © 2011
Unter Wassersportlern steht der Begriff Wannsee für einen vom Fluss Havel abzeigendem See im Berliner Bezirk Zehlendorf. Gemeint ist der 'Große Wannsee'. Sein westliches Ufer grenzt an eine Insel, die im Volksmund 'Wannsee-Insel' heißt. Sie ist vollständig von Wasser umgeben: Westlich und nördlich befindet sich die Havel, östlich der Wannsee und südlich der Kleine Wannsee, gefolgt vom Pohlesee, dem Stölpchensee, dem Griebnitzkanal und Griebnitzsee.

Das Wassersportrevier Berlin-Wannsee befindet sich im Südwesten der Hauptstadt Berlin und setzt sich südlich in den Gewässern in und um Potsdam fort. Nach Norden verläuft die Havel durch Spandau zum Tegeler See. Vom westlich der Insel befindlichen Jungfernsee führt der Sacrow-Paretzer Kanal nach Ketzin und Brandenburg. Wer will, kann bis zur Elbe weiterfahren.




Wegen der begrünten Ufer und zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten sowie ihrer guten Erreichbarkeit für die Berliner ist dies ein hochattraktives Revier. Am großen Wannsee gibt es viele Wassersportvereine und an schönen sommerlichen Wochenendtagen herrscht durch Freizeitboote aller Art ein dichtes Gedränge auf dem Wasser. Wer zeitlich flexibel ist, wird den Wannsee an solchen Tagen meiden.


Ganz schön voll. Der Wannsee am sonnigen Wochenende.


Im schnellen Motorboot vor dem Strandbad Wannsee. An vielen Stellen im Revier ist schnelles Fahren nicht erlaubt.

Das Revier ist durch die interessante Ufergestaltung mit Villen, schönen Gärten, historischen Gebäuden, Wassersportvereinen und Yachtclubs neben langen bewaldeten Abschnitten sehr reizvoll. Dieses Gebiet wurde vom preußischen Adel geprägt. Die Grünflächen sind historische Parkanlagen.


Seilfähre bei der Pfaueninsel

Pfaueninsel

Um die Pfaueninsel herum gibt es beliebte Ankerstellen, die an manchen Tagen dicht belegt sind. Zwischen der Pfaueninsel und Wannsee fährt eine Seilfähre. Die Fähre hat Vorfahrt und Sportboote sollten sich dem Bereich langsam nähern, um die Lage sorgsam zu peilen. Befindet die Fähre sich auf der Wannsee-Seite, ist auf die Schranke zu achten. Steht sie oben, legt die Fähre noch nicht ab. Man kann vorbeifahren. Der Anleger auf der Pfaueninsel ist besser zu sehen, doch gibt es dort kein eindeutiges Signal. Segelboote, Motorboote und große Ausflugsdampfer bewegen sich durch die von der Seilfähre durchquerten Enge.


Schloss Pfaueninsel

Heilandskirche von Sacrow

Hat man die Pfaueninsel hinter sich gelassen, taucht auf der Steuerbordseite bald die Heilandskirche von Sacrow auf. Sie steht direkt am Ufer und hat eine interessante durch die Teilung Deutschland bedingte Geschichte.


Heilandskirche von Potsdam - Sacrow an der Havel


Glienicker Brücke

Von dort aus wird Kurs auf die berühmte Glienicker Brücke genommen, die Potsdam mit Berlin verbindet. Auf der Glienicker Brücke wurden zur Zeit des kalten Krieges Agenten ziwschen Ost und West ausgetauscht.


Glienicker Brücke


Hinter der Glienicker Brücke wird die Glienicker Lake durchquert. Im Süden (steuerbord) befindet sich der Park Babelberg mit seinem Schloss und dem Dampfmaschinenhaus direkt am Ufer. Die Fahrt setzt sich in den Griebnitzsee fort. Einst verlief an dessem Südufer die DDR Grenzanlage mit ihrer Betonmauer und dem dahinter gelegenen Weg für die Grenzposten. Dieser Grenzstreifen sorgt heute für eine politische Kontroverse. Entlang des südlichen Ufers des folgenden Griebnitzsees stehen imposante Villen mit schönen Ufergrundstücken. Ihre bis an das Wasser reichenden Grundstücke waren bis zur Enteignung ihrer damaligen Eigentümer durch die Nationalsozialisten und später durch die DDR nicht für die öffentlichkeit zugänglich. Im Jahre 2004 haben sich viele Potdamer für den Erhalt des Uferweges, der durch die Grenzsicherung zustande kam, ausgesprochen. Die Stadt Potsdam beschloss 2004 den Grund zu kaufen, wogegen die heutigen Grundstückseigner klagten. Es gibt einen Bebauungsplan für einen öffentlichen Uferweg mit Zugang zum Wasser. Die Verhandlungen und Rechtsstreitigkeiten sind noch nicht abgeschlossen. (Stand: Mai 2011)

Griebnitzsee

Auf dem lang gestreckten Griebnitzsee ist die Fahrrinne gut ausgetonnt. Sie führt zum Teltowkanal und wird von der Berufsschiffahrt genutzt. Sportbootführer sollten auf Binnenschiffe achten und ihnen nicht den Weg abschneiden; Binnenschiffe sind bedeutend größer und stärker.


Gesamtansicht des Reviers



Griebnitzkanal

Der Südosten dieses Reviers besteht aus mehreren durch Kanäle verbundenen Gewässern. Der Griebnitzsee endet im Teltowkanal und im Griebnitzkanal, der eine Verbindung zum Stölpchensee bildet.


Im Griebnitzkanal


Hier besteht eine zeitliche Richtungsregelung für Fahrzeuge mit mehr als 2m Breite:

Die Einfahrt zur Durchfahrt vom Stölpchensee zum Griebnitzsee ist erlaubt: Zu jeder vollen Stunde bis längstens 20 Minuten danach. Die Einfahrt zur Durchfahrt in Gegenrichtung vom Griebnitzsee zum Stölpchensee ist erlaubt: Zu jeder halben Stunde bis längstens 20 Minuten danach.

Sowohl im Stölpchensee als auch im Griebnitzsee bilden sich deswegen Gruppen aus wartenden Booten, die nach Erreichen der für sie erlaubten Zeitspanne ihre Durchfahrt in geordneten Reihen antreten. Der Griebnitzkanal setzt sich als Verbindung zwischen dem Stölpchensee und dem Pohlesee fort. Hier gibt es keine zeitlichen Richtungsbeschränkungen. Sportboote müssen auf Fahrgastschiffe achten, die diese engen Wasserstraßen nutzen. Der Pohlesee führt in den Kleiner Wannsee.




Segelboot vor dem Strandbad Wannsee

Vom Kleiner Wannsee gelangt man nach einer Fahrt unter der Wannseebrücke in den Großer Wannsee. Backbord befinden sich mehrere Yachtclubs und Wassersportvereine. Steuerbordseitig sind die Anleger der Fahrgastschiffe zu sehen. Weiter nördlich liegt das Strandbad Wannsee, das bekannteste Freibad Berlins.

Auf dem Wannsee dürfen Motorboote schneller fahren. Wer einen Gleiter hat, darf ihn hier mal zum Gleiten bringen. Hier tummeln sich Kanus, Tretboote, Segelboote, Ausflugsdampfer, Motorboote und motorisierte Flöße an sonnigen Wochenenden.

Nach der nördlichen Umrundung nach Backbord verläuft die Fahrt weiter in Richtung Pfaueninsel. Auf diesem Abschnitt der Havel wird viel gesegelt.


Quelle des zugrunde liegenden Kartenmaterials: www.freietonne.de (siehe Impressum)


Glienicker Lake. Motorboote auf dem Weg zur Glienicker Brücke