Der diesjährige Sommer hat uns bislang zuwenig Badetage gegönnt. Das soll uns aber nicht davon abhalten, einige coole Bade- und Strandaccessoires vorzustellen. Die Basics sind ja bekannt: Badehandtuch, Sonnenbrille, Sonnencreme und zeitgemäße elektronische Gadjets rund um das Smartphone bis hin zur Kühlbox. Eigentlich nichts Neues und die Bademode hat auch keine aufregenden Wendungen hingelegt, sieht man von Streitigkeiten um Burkinis ab, der Ganzkörperbekleidung muslimischer Damen beim Baden.
Auf dem Wasser sieht man immer häufiger Stand up Paddler, die lässig entspannt auf ihren bretthart aufgeblasenen Boards stehen und sie mit einem ultraleichtem Paddel aus Carbon vorantreiben. Wer noch nie darauf stand, kann sich kaum vorstellen, dass so weite Strecken zurückzulegen sind, ohne ins Wasser zu fallen. Geübte Stand-up-Paddler machen sich sogar mit ihren Klamotten auf den Weg und kommen trocken ans Ziel.
Um sicher zu gehen, führt man einen wasserdichten Beutel mit, in dem sich notwendige Dinge befinden, die nicht nass werden dürfen. Es gibt verschiedene Modelle, aber am besten gefällt uns der kultige Wickelfisch aus der Schweiz.
Wickelfisch
Wir haben ihn vor einigen Jahren in Basel kennengelernt, wo zahlreiche Leute auf ihren luftgefüllten Wickelfischen liegend, den Rhein stromabwärts treiben. Für Wasserfreunde ruhiger Gewässer ist es ein unglaublicher Anblick, denn der schnell strömende Rhein vermittelt in Basel nicht gerade den Eindruck eines Gewässers, in dem man baden sollte. Doch die dortigen Bewohner sind solche Verhältnisse gewohnt und schrecken nicht davor zurück, sich seiner Strömung anzuvertrauen. Dank des Wickelfisches in auffälligen frischen Farben kann man sie nicht übersehen. Als Schwimmer genießt man den Komfort eines Auftriebkörpers, der einen sicher über Wasser hält.
Nun steigt man ja bei solchen Reisen nicht an der gleichen Stelle aus dem Wasser, wo man eingestiegen ist, sondern ein ganzes Stück stromabwärts und da stellt sich die Frage, wie man nun unter Wahrung der öffentlichen Ordnung und unter den Blicken der Schaulustigen aus seiner nassen Badekleidung in trockene Kleider für den Landgang kommt.
Strandkabine
Der Erfinder des Wickelfisches, Tilo Armels, hat auch dafür eine Lösung gefunden, eine mobile Umkleidekabine. Anstelle eines Badehandtuch hat er zwei so zusammengenäht, dass ein Sack entsteht, der in einer schmalen Seite ganz offen ist und auf der anderen Seite eine Öffnung hat, durch die man den Kopf steckt. Auf derselben Seite hat der längs zwei seitliche Öffnungen gelassen durch die man die Arme stecken kann. Dieses Kleid aus Badehandtuchstoff nennt er Strandkabine. Zusammengerollt nimmt sie im Wickelfisch nur wenig Platz weg, sodass Hose, T-Shirt, Unterwäsche und Sandalen nebst Schlüssel und Smartphone auch hineinpassen. Damit ist man bestens gerüstet, um sich den Rheinschwimmern anzuschließen.
Aber auch der Stand-up-Paddler, Kanufahrer oder Schwimmer am Badestrand wird an dieser Ausrüstung Freude haben. Schließlich besteht das Umkleideproblem nach dem Baden auch am Strand ruhiger Gewässer und wer seine Wertsachen nicht unbeaufsichtigt am Strand lassen möchte während man badet, hat mit dem Wickelfisch eine ideale Lösung gefunden. Beim Schwimmen behindert er kaum, macht einen aber für andere sichtbar und ist im Falle eines Krampfes ein guter Helfer, der sogar Leben retten kann, auch wenn der Wickelfisch an sich nicht das Prädikat Rettungsmittel für sich beansprucht.
Zurück am Strand darf man sich der aufmerksamen Blicke anderer sicher sein, wenn man entspannt die mobile Umkleidekabine anzieht und sich mitten im Getümmel in aller Ruhe umzieht. Vorsorglich sollte man sich vorab mit einem anderen Handtuch abtrocknen, soweit das mit nassem Bikini oder Badehose machbar ist, um die Strandkabine nicht nasser als nötig zu machen. Denn man kann sie auch ganz gut tragen, wenn die Sonne zu stark scheint oder ein frischer Wind weht und beim Einsetzen der Abendkühle. Kurzum, das Teil eignet sich auch als Bekleidung.
In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gibt es einige 100.000 Sportboote, die zur Erholung auf dem Wasser eingesetzt werden. Nach Verlassen des Hafens ist entspannte, dem Wetter angepasste Kleidung angesagt. Als Schutz vor neugierige Blicke muss die Strandkabine zum Kleiderwechsel an Bord wohl nur selten herhalten, aber zum Herumlümmeln auf den Liegeflächen ist sie unter den entsprechenden Umständen sehr gut geeignet.
Woher bekomme ich den Wickelfisch? LG Sonja