Eisschollen auf der Havel und das erste Motorboot.

26. Februar 2012. Die Sonne scheint und hat schon Kraft. Sie wärmt dank der Windstille und trotz der kühlen Luft. Auf dem Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal nahe seiner Mündung in die Havel ist das Eis noch dick. Ein Eisbrecher hat mittig Eisstücke aufgeworfen. Die aufgebrochene Rinne ist trotz des Tauwetters der vergangenen Tage wieder zusammen gefroren. Kurz vor der Havel endet das Eis. An der Grenze zum offenen Wasser hat sich ein Teppich aus kleinen losen Eisstücken auf der Öberfläche versammelt. Jede Welle lässt sie aneinander klirren. Es klingt wie Glockengeläut.  Der anhaltende bezaubernde Klang hat ein paar Enten angelockt, die sich in das ‘Treibeis’ hineinwagen und treiben. Das Eisklirren scheint eine beruhigende Wirkung auf die Wasservögel zu haben.

Eine Ente schwimmt zwischen kleinen Eisstücken.
Eine Ente schwimmt zwischen kleinen Eisstücken.

Die Havel ist zwischen Spandau und der Insel Valentinswerder nahezu eisfrei. Wer genau hinblickt, sieht hier und dort noch Glitzerndes treiben. Im Wasserlauf in den Tegeler See hinein beginnt alsbald wieder eine geschlossene Eisfläche. Unerwarteterweise erklingt ein Motorengeräusch. Ein Außenborder. Nanu, wer wird denn bei solchen Verhältnissen sein Sportboot im Wasser haben?

Das erste Motorboot
Das erste Motorboot

Hinter Valentinswerder taucht ein kleines offenes Boot mit zwei unerschrockenen Leuten an Bord auf. Die Eisreste auf ihrer Route scheinen sie nicht zu schrecken. Sie legen an einem Steg in Valentinswerder an. Das erklärt einiges. Es gibt keine Brücke zu der Insel. Da bleiben nur Boote, übers Eis laufen, wenn es mal da ist und hält, oder schwimmen. Auf Valentinswerder gibt es zahlreiche Wochenendhäuser und Campingwagen. Die Bewohner sind widrige Verhälntisse beim Übersetzen gewohnt. Ihre abenteuerlichen kleinen Boote, die an den umliegenden Stegen zu sehen sind,  dienen als Transportmittel und nicht als gepflegte Sportboote. Da muss auch mal ein Kühlschrank oder eine Ladung Bretter mit bewegt werden können. Die Boote liegen bei Wind und Wetter im Wasser und gelegentlich eingefroren im Eis.  Sie halten länger als ihr Aussehen vermuten läßt. Das gleiche gilt für ihre Außenborder, die für Strecken von 100 bis 200 Metern angeworfen werden. Da kommt es nicht auf hohe Leistung oder Verbrauch an.

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